Grüne Zukunft im Quartier

Wie wollen wir morgen leben? Michael Fischer und Ogün Mustafa Sönmez kennen die Antwort. In Dortmund Huckarde entwickeln die VIVAWEST-Mitarbeiter das ökologische und zukunftsgerechte Modellquartier Bergmannsgrün – mit fachlicher Expertise und einem offenen Ohr für alle Bewohner.

Wenn Michael Fischer und Ogün Mustafa Sönmez durch die Straßen von Dortmund Huckarde gehen, haben sie die Zukunft dieses Viertels im Blick. Hier im VIVAWEST-Modellquartier Bergmannsgrün entsteht aus einer Wohnsiedlung aus der Nachkriegszeit ein ökologisches und zukunftsgerechtes Quartier. Als Bauleiter treiben Fischer und Sönmez das Projekt maßgeblich voran. „Das Quartier soll eine Antwort darauf geben, wie wir in den kommenden Jahrzehnten wohnen wollen“, sagt Fischer.

Die Vision ist klar: Künftig versorgen Luft-Wasser-Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen das Quartier mit regenerativer Energie. Mieterinnen und Mieter bauen Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an, bunte Wildblumenwiesen und neu gepflanzte, klimastabile Bäume verbessern die Artenvielfalt und das Mikroklima. Aktive Regenwassernutzung und begrünte Dächer helfen, negative Folgen etwa von Starkregen abzumildern. In das Modellprojekt steckt VIVAWEST weit mehr als 100 Millionen Euro, die größte Investition der Unternehmensgeschichte. „Wir möchten zeigen, wie die Vereinbarkeit von Klimaschutz durch regenerative Energie- und Wärmeversorgung mit neuem und bezahlbarem Wohnraum gelingen kann“, sagt Uwe Eichner, Vorsitzender der VIVAWEST-Geschäftsführung.

Vision wird Wirklichkeit

2027 soll die Vision Wirklichkeit sein – dann findet in der Metropolregion Rhein-Ruhr die Internationale Gartenausstellung statt. Bis dahin wächst ein Teil des Quartiers durch Neubau, energetische Modernisierungen und Dachaufstockungen um weitere moderne, barrierefreie und energieeffiziente Wohneinheiten. „Der Bestand wird von derzeit 266 auf 384 Wohnungen ansteigen. Hinzu kommen Büroflächen und 56 Mikroapartments“, sagt Bauleiter Sönmez. Die Neubauten werden in Holz-Hybridbauweise entwickelt. Ebenfalls geplant sind ein Familienzentrum mit Kindertagesstätte, ein Nachbarschaftstreff und ein Quartierscafé. Auch ein Parkhaus wird entstehen, ergänzt durch eine Station, an der man E-Bikes, E-Scooter und E-Autos mieten kann.

„Auf der grünen Wiese zu bauen ist einfach. Aber ein bestehendes Quartier zu entwickeln, ist eine echte Herausforderung.“
— Michael Fischer, VIVAWEST-Bauleiter

Sönmez und Fischer arbeiten an dem Modellprojekt mit viel Engagement und Leidenschaft. In einem eigens für sie eingerichteten Büro auf dem Quartiersgelände studieren sie Baupläne, besprechen sich mit Unternehmen und koordinieren die Baustellenlogistik. Über ihren Bürostühlen hängen leuchtend gelbe Sicherheitswesten, auf dem Schreibtisch liegen weiße Schutzhelme mit VIVAWEST-Logo. Nicht nur in baulicher Hinsicht ist das Projekt mit einer großen Verantwortung verbunden. Auch die Kommunikation mit den Mieterinnen und Mietern spielt eine wichtige Rolle.

Empathische Unterstützung

„Auf der grünen Wiese zu bauen ist einfach. Aber ein bestehendes Quartier zu entwickeln, ist eine echte Herausforderung“, sagt Fischer, der schon seit 30 Jahren für VIVAWEST arbeitet.  Im Zuge der Entwicklung müssen zum Beispiel bestehende Gebäude nicht nur modernisiert, sondern teils auch abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. „Für die Menschen hier hat das natürlich Folgen“, sagt Fischer.

VIVAWEST unterstützt die betroffenen Mieterinnen und Mieter dabei, übergangsweise eine neue Wohnung zu finden und übernimmt die Umzugskosten. Dennoch kann Fischer die Sorgen der Bewohner verstehen: „Es ist verständlich, wenn Menschen, die dort bereits seit vielen Jahren wohnen und umziehen müssen, ihre Bedenken äußern.“ Fischer und Sönmez haben, unterstützt von der VIVAWEST-Kundenberaterin Sina Look und Quartiersmanager Stephan Sohnrey, daher stets ein offenes Ohr für die Fragen und Sorgen der Mieterinnen und -Mieter. „Wer ein Anliegen hat, kann jederzeit zu uns ins Büro kommen oder einen persönlichen Termin ausmachen“, sagt Sönmez. „Wir bemühen uns immer um eine gute Lösung.“

Die ersten Module für die Dachaufstockungen wurden bereits im Dezember 2022 mit Kränen auf die Gebäude gesetzt. Die Arbeiten für den ersten Abbruchabschnitt haben im Januar 2023 begonnen. Läuft alles nach Plan, können die Teams um Fischer und Sönmez in der zweiten Jahreshälfte 2024 mit den Neubauten in Holz-Hybridbauweise beginnen. Ein wichtiger Meilenstein in der Entstehung des Modellquartiers Bergmannsgrün.

    
Forschung im Viertel

VIVAWEST lässt die Quartiersentwicklung Bergmannsgrün wissenschaftlich begleiten. Im Rahmen eines Forschungskolloquiums mit Agierenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sollen Handlungsfelder zum Thema „Quartier der Zukunft 2030+“ in einem Reallabor ausgearbeitet und untersucht werden.