Wir im Quartier

„Der schönste Job bei VIVAWEST“

Uwe Goemann ist Gründungsmitglied der Geschäftsführung der heutigen Vivawest Stiftung und blickt auf bewegte Jahre mit vielen spannenden Förderprojekten und Initiativen zurück. Seine Verbundenheit zum Ruhrgebiet, seiner montanindustriellen Historie und seinen Menschen spiegelt sich auch in seinem beruflichen Werdegang wider: Als Schlosser-Lehrling fuhr der gebürtige Duisburger 1973 erstmals auf der Zeche Walsum ein und war später über viele Jahre als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär sowie Jugend- und Bildungssekretär in der IG Bergbau und Energie tätig. Mit dem Zusammenschluss der IG Bergbau und Energie mit der IG Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) und der Gewerkschaft Leder (GL) zur neuen IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) übernahm der heute 60-Jährige den Posten des Bezirksleiters in Duisburg. Der Wechsel in die Wohnungswirtschaft gelang Goemann im Jahr 2006, als er die Geschäftsführung der Vestisch-Märkischen Wohnungsbaugesellschaft übernahm. Mit dem Übergang der Gesellschaft in den THS-Konzern konzentrierte sich Goemanns berufliches Wirken mehr und mehr auf die Bündelung des sozialen Engagements der THS Wohnen, die am 9. Juli 2009 in der Gründung der THS Stiftung mündete. Im Interview spricht er über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der heutigen Vivawest Stiftung.

Die VIVAWEST-Vorgängergesellschaft THS Wohnen hat vor 10 Jahren die THS Stiftung ins Leben gerufen. Was waren die Beweggründe?

Als traditionsreiches, in der Region verankertes Unternehmen mit Wurzeln im Bergarbeiterwohnungsbau hat die THS Wohnen bereits lange vor der Gründung der Stiftung ihrer sozialen Verantwortung Rechnung getragen. Dies geschah zunächst über viele kleinere Projekte, die breit gefächert über die Kundencenter initiiert wurden. Um dieses soziale Engagement zu bündeln, die Aktivitäten auf ihre Qualität und Sinnhaftigkeit hin zu prüfen und mehr Transparenz zu schaffen, haben wir im Jahr 2009 die THS Stiftung gegründet. Ziel war und ist es, das gutnachbarschaftliche Zusammenleben in den Quartieren zu stärken und zu fördern – unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität und Kultur. Mit dem Zusammenschluss von THS und Evonik Immobilien zur VIVAWEST im Jahr 2012 haben wir die Stiftungsarbeit fortgeführt und weiterentwickelt, denn auch VIVAWEST versteht sich als verantwortungsvoller Partner der Region, ihrer Akteure und Bewohner.

Welche Aufgaben übernimmt die Vivawest Stiftung? Was sind dabei die Schwerpunkte?

Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt in der Förderung und Stärkung von Nachbarschaften, denn wir wollen unseren Kunden nicht nur eine Wohnung, sondern ein gutes Zuhause in einer guten Nachbarschaft geben. Um ein konfliktfreies Miteinander zu ermöglichen und das Gefühl des Zuhause-Seins zu fördern, unterstützen wir über die Vivawest Stiftung eine Vielzahl von Projekten und soziale wie kulturelle Angebote in den Wohnquartieren. Durchschnittlich 900.000 Euro pro Jahr fließen dabei in Senioren- und Jugendtreffs, Hausaufgabenhilfe und Freizeitangebote für Mieterkinder oder auch Integrationsmaßnahmen für Migranten. Herzstück der Unterstützung sind die Gemeinschaftsräume und Nachbarschaftstreffpunkte, die in mehr als 40 Quartieren entweder von lokal verankerten sozialen Trägern oder von engagierten Mietern betrieben werden. Das ehrenamtliche Engagement von Mietern spielt überhaupt eine große Rolle für uns: Mittlerweile engagieren sich rund 300 „gute Geister“ beispielsweise als „Seniorenpaten“, „Spielplatzpaten“ oder „Wohnumfeldpaten“ für mehr Lebensqualität in unseren Quartieren – und es werden fast täglich mehr! Darauf sind wir mächtig stolz. Wir wissen um die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in unseren Quartieren. Daher unterstützt die Vivawest Stiftung die VIVAWEST-Paten wo es nur geht – zum Beispiel mit einer hauptamtlichen Ehrenamtsbeauftragten, die sich um die Belange unserer ehrenamtlichen Helfer kümmert, mit gezielten Schulungen und einer Unfallversicherung, die sie während ihres Einsatzes im Quartier für alle Fälle absichert.

Bei der Vielzahl an geförderten Initiativen – gibt es ein herausragendes Projekt, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt?

Wir haben über die Jahre viele tolle Projekte umgesetzt, die das Leben in unseren Quartieren lebenswerter machen. Dabei sei zum Beispiel das Duisburger Dichterviertel erwähnt, wo wir zum einen durch Sanierung, aber auch durch gemeinsames Engagement mit der Stadt Duisburg und lokalen Institutionen vieles zum Positiven verändert haben. Besonderen Respekt habe ich zum Beispiel vor der Arbeit des Mädchenzentrums Mabilda e.V., das sich als Begleiter von Mädchen im Stadtteil versteht. Hier finden Mädchen und junge Frauen Unterstützung und Beratung in allen Lebenslagen: Es gibt Hausaufgabenhilfe und ein warmes Mittagessen, Freizeitangebote für möglichst viele Altersgruppen, und das „Frauenfrühstück“. Daneben führt das Mädchenzentrum Schulprojekte für Mädchen aller Schulformen durch und berät junge Frauen in Konfliktsituationen, wie z.B. beim Thema Traumabewältigung. Es sind generell die Projekte mit Kindern, die mich persönlich besonders berühren. Wenn wir z.B. bei den VIVAWEST-Ferienfreizeiten Mieterkindern ein paar schöne Ferientage bescheren und ich am Ende der Woche in strahlende Kinderaugen blicken kann, dann weiß ich: Ich habe den schönsten Job bei VIVAWEST! Und ich bin froh, dass die VIVAWEST-Geschäftsführung und auch unsere Gesellschafter das soziale Engagement in dieser Form ermöglichen.

Welche Meilensteine sind für das kommende Jahr geplant?

Durch intensive Neubauaktivitäten, aber auch großangelegte Modernisierungsmaßnahmen befindet sich der Wohnungsbestand von VIVAWEST in einem Wandel. Neue Quartiere entstehen, andere werden bewahrt und erneuert, weil hier Handlungsbedarf besteht. Demnach gibt es auch für die Stiftung weiterhin eine Menge zu tun – so zum Beispiel in der Dortmunder Nordstadt, wo VIVAWEST seit 2017 sukzessive ihren Wohnungsbestand modernisiert und das Quartier weiterentwickeln will. Das geht auch mit einer intensiven Quartiersarbeit einher. Nachbarschaftsaktivitäten wie Urban Gardening, Hofmärkte und Feste sollen hier ebenso gefördert werden wie das Engagement ehrenamtlicher Helfer. Generell wollen wir das Ehrenamt in den kommenden Monaten noch weiterentwickeln. So werden zum Beispiel zusätzliche Patenprofile geschaffen und unsere Ehrenamtlichen werden durch unterschiedliche Schulungsangebote weiterqualifiziert. Ich freue mich schon jetzt darauf, im neuen Jahr gemeinsam mit meinem Geschäftsführungskollegen Dr. Stephan Schmidt und dem Rest des Teams die Geschicke der Stiftung zu leiten und viele gute Projekte umzusetzen.
Seit 10 Jahren bündelt die gemeinnützige <link internal-link>Vivawest Stiftung das gesellschaftliche Engagement von VIVAWEST. Mit der Unterstützung einer Vielzahl sozialer und kultureller Aktivitäten zur Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, Projekten und Initiativen aus der Jugendarbeit und Integrationsförderung steht die Vivawest Stiftung für das VIVAWEST-Motto „Wohnen, wo das Herz schlägt.“ Im Jubiläumsjahr haben wir in einer Serie bis zum Jahresende einige Projekte und Aktivitäten vorgestellt, die von der Stiftung unterstützt, gefördert und initiiert werden.