Wir im Quartier

Mieter in Not an die Hand nehmen

Dieter Gossens arbeitet als einer von 13 Sozialberatern bei VIVAWEST. Er kümmert sich um Bewohner, die in finanzielle Schieflage geraten sind, hilft ihnen im Umgang mit Behörden und schaltet sich als Moderator ein, wenn Nachbarn dauerhaft im Streit leben.

Dieter Gossens sitzt in seinem Büro im Kundencenter Rheinland am Standort Alsdorf. Gerade hat er ein Telefonat beendet. Er habe mit einer Frau gesprochen, die ihre Miete nicht fristgerecht überweisen konnte, sagt er. Eigentlich bekomme sie finanzielle Unterstützung vom Staat. Doch sie sei für längere Zeit im Ausland bei ihrer Familie gewesen. Dadurch sei der nötige „Papierkram“ mit den entsprechenden Behörden und Ämtern liegen geblieben. Auf ihrem Konto gingen keine Zahlungen ein, sie konnte die Miete an VIVAWEST nicht übermitteln. Kein Einzelfall, wie Gossens weiß: „Wir haben häufig Mieter, die Schwierigkeiten mit der deutschen Bürokratie haben. Ich unterstütze sie in solchen Fällen dabei, alle nötigen Unterlagen für zum Beispiel Wohn- und Arbeitslosengeld einzureichen, und rufe auch in dringenden Fällen bei der jeweiligen Fachstelle an, wenn die Bearbeitung der Dokumente beschleunigt werden muss.“

Eine Stütze für die Mieter

Als Sozialberater kümmert sich der langjährige und erfahrene VIVAWEST-Mitarbeiter hauptsächlich um Menschen, die ihre Miete nicht fristgerecht zahlen können. „Oft“, sagt Gossens, „machen sie das nicht absichtlich. Sie melden sich nur meistens leider zu spät, sodass wir nicht rechtzeitig eingreifen und beraten können.“ Die Gründe für die ausbleibenden Zahlungen der Mieter seien vielfältig: Kurzarbeit, Auto kaputt, zu spät ausgezahlte Gehälter, Trauerfälle oder längere Reisen. Daher sein dringender Appell: „Wenn bereits absehbar ist, dass die Miete nicht fristgerecht gezahlt werden kann, sollte man sich bei uns per E-Mail an kundenberatung@ vivawest.de, telefonisch oder über das digitale Kundenportal melden. In den meisten Fällen finden wir gemeinsam eine Lösung, damit es gar nicht erst zu einer Räumungsklage kommt.“ Das kann am Ende zum Beispiel die Vereinbarung einer Ratenzahlung sein.

Lange bei VIVAWEST

Gossens begann seine Karriere mit einer Berufsausbildung zum Industriekaufmann und arbeitete anschließend in verschiedenen Gesellschaften, aus denen später VIVAWEST hervorging. Über das Mieten- und Forderungsmanagement ging es bei VIVAWEST im Laufe der Zeit in die Sozialberatung. Gossens: „Mir ist wichtig, dass ich früh intervenieren und mit den Mietern sprechen kann, um gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu finden.“

Wohnumfeld verbessern

Die Aspekte der Sozialberatung sind vielfältig. Nicht immer geht es um ausbleibende Mieten. „Ich unterstütze auch Mieter mit gesundheitlichen Einschränkungen, wenn es um mögliche Anpassungen in ihrer Wohnung geht. Ich schaue mir die Wohnsituation an und überlege gemeinsam mit den Mietern, welche baulichen Veränderungen möglich sind, damit sie weiterhin in ihrem Zuhause gut wohnen können.“ Gossens bildet in solchen Fällen die Schnittstelle zwischen Pflegekasse, Technikern und Handwerkern sowie den Mietern. „Ich helfe ihnen beim Ausfüllen der richtigen Dokumente, die für die Pflegekasse bei der Genehmigung einer finanziellen Unterstützung wichtig sind, und kläre mit unseren Fachleuten, welche Umbauten in der jeweiligen Wohnung überhaupt möglich wären.“ So seien bei Umbaumaßnahmen beispielsweise Zuschüsse durch die Pflegekasse von bis zu 4.000 Euro möglich. „Am Ende sind die Mieter meistens sehr dankbar für unsere Unterstützung“, so Gossens.

Streit schnell schlichten

Es gibt aber auch Fälle, bei denen es nicht ums Geld geht. Langjährige Nachbarschaftsstreitigkeiten sind ein Beispiel. „Wenn Mieter im Zwist leben, versuche ich als Moderator zu vermitteln. Mein Ziel ist, dass die Nachbarn sich zumindest wieder auf dem Flur grüßen können – auch wenn sie vielleicht keine besten Freunde mehr werden“, sagt Gossens. Manchmal sind die Fronten verhärtet. Nicht immer hat er trotz intensiver Gruppen- und Einzelgespräche Erfolg. Aber: „Meistens schaffe ich es, dass die Mieter Fotos: Dirk Bannert sich wieder mit Respekt begegnen und zumindest der Streit beigelegt wird. Denn uns ist eine gute Nachbarschaft wichtig.“ Was er für seine Arbeit braucht? „Jede Menge Empathie und Verständnis für die Mieter. Ohne diese Eigenschaften geht es nicht“, sagt Gossens. Aber gerade das mache ihm besonders Spaß: sich in die Situation der Mieter hineinzuversetzen, sie zu verstehen und ihnen Lösungen und Auswege für ihre Situationen anzubieten.

So erreichen Sie die VIVAWEST-Sozialberatung

Die Sozialberatung bei VIVAWEST kümmert sich aktiv um die Lebenssituation älterer oder hilfebedürftiger Mieter und übernimmt die Moderation bei der Lösung von Konflikten. Sollte zum Beispiel ein Mietrückstand drohen, ein Streit mit dem Nachbar eskalieren oder Hilfe bei Sozialanträgen benötigt werden, kontaktieren Sie früh genug die Sozialberatung mit Ihrem jeweiligen Anliegen über das digitale Kundenportal.