Wir im Quartier

„Ein kleines Paradies“

Sie ist die erste Klima- und Umweltschutzpatin bei VIVAWEST: Waltraud Quabeck, Mieterin aus Bottrop, engagiert sich für Tiere und Menschen gleichermaßen.

Bei Waltraud Quabeck ist heute viel los. Wie so oft hat die 65-Jährige Besuch von ihren Enkeln, den Zwillingen Jaydra und Jace (6) und der neunjährigen Jayla. Gemeinsam basteln sie für Nahrung suchende Vögel neue Futterstellen, die später auf dem Balkon aufgehängt werden sollen.

Seit 2002 ist Quabeck Mieterin bei VIVAWEST. Sie lebt in einem Vierparteienhaus in der Straße Vossundern am Stadtrand von Bottrop. Zunächst im ersten Stock, wo heute ihre Tochter Mirjam mit ihren drei Kindern zu Hause ist, seit etwa sieben Jahren im Erdgeschoss. Rund 90 Quadratmeter groß ist Quabecks 4,5-Zimmer-Wohnung, viel Platz, auch für die drei Enkel, die regelmäßig bei der Großmutter lernen, spielen und basteln.

„Einer meiner Lieblingsorte ist der schöne Balkon, den ich in ein kleines Paradies für Vögel und Bienen verwandelt habe“, sagt sie strahlend. Auch den großen Hinterhof des freistehenden Hauses nutzen Quabeck und ihre Familie. Quabeck engagiert sich seit dem Frühjahr 2021 auch als Klima- und Umweltschutzpatin von VIVAWEST. „Das klingt etwas hochgestochen“, sagt sie. „Ich sehe das eher als eine Form von Nachbarschaftshilfe.“ Sie kümmert sich nicht nur um Vögel und Bienen, sondern sammelt, manchmal gemeinsam mit den Enkeln, auch in der Umgebung herumliegenden Müll auf.

Woanders leben: undenkbar

Anderen zu helfen liegt ihr im Blut. Viele Jahre hat sie im Krankenhaus gearbeitet, zuletzt in einem Hospiz. Inzwischen ist sie zwar in Rente, hat aber noch einen Job auf 450-EuroBasis, bei dem sie sich um einen Wachkomapatienten kümmert. „Ich habe aber auch schon privat Freunden und Bekannten geholfen, mit Schmerz und Verlust umzugehen“, sagt sie. „Ich biete da gern meine Unterstützung an.“ Verluste musste auch Quabeck in ihrem Leben verkraften. Wenn sie auf ihrem Balkon sitzt, sieht sie auf einen alten Förderturm von Zeche Haniel.

„Das erinnert mich oft an meinen Vater, der unter Tage gearbeitet hat und leider an den Folgen eines Unfalls im Bergwerk gestorben ist“, erzählt sie und wirkt für einen Moment nachdenklich. Doch dann ruft eines der Kinder, und sie weiß, dass sie gebraucht wird. Hier und heute. Und das ist für Waltraud Quabeck eines der besten Gefühle der Welt.

Für Quabeck, die in Oberhausen aufwuchs, „auf der anderen Seite des Förderturms“, ist es längst undenkbar geworden, woanders zu leben als hier in ihrer Wohnung in Bottrop. Auch weil sie zu mehreren Nachbarn guten Kontakt hat. Solidarität und Gemeinschaft sind ihr wichtig, und so will sie spätestens im Sommer ein Fest im Hof organisieren, zusammen mit einer Nachbarin. „Im November hatten wir schon eine kleine Halloween-Feier, das war für den Anfang sehr nett.“ Aber da geht noch viel mehr, ist sich Waltraud Quabeck sicher.

Ehrenamt bei VIVAWEST

Möchten auch Sie sich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel wie Waltraud Quabeck als Klima- und Umweltschutzpatin, dann melden Sie sich bei Claudia Peter, der Ehrenamtsbeauftragten von VIVAWEST. Telefon: 0209 380 112 38, E-Mail: claudia.peter@vivawest.de

Welche Aufgaben haben Klima- und Umweltschutzpaten?

Klima- und Umweltschutzpaten engagieren sich für den Klimaschutz und eine saubere Umwelt im Quartier. Zum Beispiel entfernen sie herumliegende Abfälle und rufen die Nachbarn zu Achtsamkeit auf. Sie sind aktiv im Insekten- und Vogelschutz im Quartier und binden auch Kinder aus der Nachbarschaft in diese Aktionen mit ein. Außerdem sind sie Ansprechpartner für Mieter und VIVAWEST-Mitarbeiter und versuchen, die Nachbarschaft für Klima- und Umweltschutzthemen zu sensibilisieren.