Gemeinsam sitzen die Nachbarn aus der VIVAWEST-Siedlung „Neue Stadtgärten“ am großen Tisch im „Wildermanntreff“, tauschen sich über Neuigkeiten aus und schmieden Pläne für weitere Aktivitäten. Die Erwachsenen sind Teil eines Ehrenamtsprojekts und stellen verschiedene Angebote auf die Beine – vom Frühstück über Kochtreffen, Nachmittage auf der Klönbank und Spieleabende bis hin zum Gärtnern. Was in den Räumlichkeiten eines Kinderschutzbundes zunächst ungewöhnlich erscheint, ist genauso beabsichtigt: „Wir wollen eine lebendige Gemeinschaft, an der alle teilhaben“, erklärt Marie-Christin Oneschkow, pädagogische Leiterin der Einrichtung.
„Eine aktive Nachbarschaft ist wichtig, damit sich jeder in der Siedlung wohlfühlt.“ Die Ehrenamtlichen initiieren ihre Vorhaben selbst, Marie-Christin Oneschkow unterstützt sie bei der Umsetzung. So entstehen immer wieder neue Ideen, die das Zusammenleben ein Stück weit bunter und geselliger machen. „Die Begeisterung und das Engagement der Ehrenamtlichen sind einfach toll“, findet Claudia Peter, die Ehrenamtsbeauftragte der Vivawest Stiftung. „Man spürt, dass es hier im Viertel ein enormes Potenzial gibt und vieles in Bewegung ist.“
Hilfen für unterschiedliche Lebenssituationen
Das Engagement für Kinder und Jugendliche bildet aber nach wie vor den Schwerpunkt in der Arbeit des Deutschen Kinderschutzbundes Recklinghausen. Als Lobby für Kinder setzen sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter für das Wohlergehen der jüngsten Bürger ein. Das war insbesondere in den Corona-Zeiten mit geschlossenen Schulen enorm wichtig: Hausaufgabenhilfe wurde am offenen Fenster organisiert. Für die Kinder gibt es zudem eine Krabbelgruppe, Spieltreffs, eine Jungen- sowie eine Mädchengruppe und gemeinsame Kochangebote. Mit Angeboten wie dem Internet-Führerschein bringt der Kinderschutzbund den jüngeren Bewohnern außerdem den richtigen Umgang mit dem Internet näher und hilft generell den Anwohnern bei Fragen und Schwierigkeiten mit dem PC.
Der Kinderschutzbund Recklinghausen ist darüber hinaus auch dann zur Stelle, wenn es schwierig wird – etwa, weil sich Kinder und Eltern infolge von Trennungs- und Scheidungssituationen nur unter fachkundiger Begleitung treffen dürfen, Hilfe bei Behördengängen benötigt wird oder am Sorgentelefon Erziehungstipps gefragt sind.
Mit dem Umzug in den „Wildermanntreff“ konnte der Kinderschutzbund Recklinghausen die Fläche zum Spielen, Toben und Kochen von 120 auf 500 Quadratmeter vergrößern. Das schafft viel Raum für Gemeinsamkeit, den bei Bedarf auch andere Organisationen nutzen können. „Ohne die Unterstützung der Vivawest Stiftung wäre unsere Arbeit nicht möglich“, sagt Marie-Christin Oneschkow. Die Stiftung stellt die Räumlichkeiten in der Wildermannstraße mietfrei zur Verfügung, während VIVAWEST 150.000 Euro in die Renovierung des ehemaligen Lehrlingsheims für Bergleute investiert hat. Auch das Kundencenter steht dem DKSB mit Rat und Tat zur Seite und schafft damit die Voraussetzungen, dass sich das Miteinander in der Nachbarschaft weiterhin gut entwickeln kann.