Wir im Quartier

Gute Nachbarschaft mit Tradition

Die Schüngelbergsiedlung in Gelsenkirchen – einst entstanden als klassische Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet – ist längst ein modernes Wohnquartier. Der besondere Nachbarschaftsgeist, der typisch für die alten Zechenkolonien war, ist bis heute erhalten geblieben und wird hier mit viel Engagement gepflegt. So zum Beispiel im Nachbarschaftshaus, das den Mietern von VIVAWEST zur Verfügung gestellt wird. Gleichzeitig unterstützt die Vivawest Stiftung hier zahlreiche Aktivitäten und Projekte vor Ort.

Eine typische Siedlung wie aus einem Bilderband des Ruhrgebiets, so pittoresk, dass hier schon etliche Dreharbeiten für Film und Fernsehen stattfanden. Denn mehr Ruhrgebiet geht nicht. Die Schüngelbergsiedlung in Gelsenkirchen-Buer, 1897 in der Nähe der ehemaligen Zeche Hugo errichtet und in den 1970ern noch kurz vor dem Abriss, ist heute eine begehrte Adresse. „Steht eine Wohnung leer, spricht sich das schnell rum“, sagt Siegfried („Siggi“) Kessel, pensionierter Bergmann und 1. Vorsitzender des Fördervereins Schüngelberg e.V. Unter denen, die einst weggezogen sind, gibt es sogar eine starke Tendenz, zurück in den Schüngelberg zu ziehen.“ Siegfried Kessel selbst lebt seit über 40 Jahren hier. Gemeinsam mit rund 1.250 Menschen in mehr als 500 Wohnungen. Hier wohnen viele ältere, pensionierte Bergleute, aber auch zunehmend junge Familien unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen. Das „Haus der Freundschaft“ Willkommen sind hier alle. Dafür steht als gutes Beispiel auch das „Haus der Freundschaft.“ Dies haben mit finanzieller Unterstützung von VIVAWEST, dem Land NRW, die Bewohner und Ehrenamtlichen von VIVAWEST mit viel „Muskelhypothek“ und Engagement von einem ehemaligen Wohnhaus zu einem Nachbarschaftshaus umgebaut. Seit 2004 nutzen Mieterinnen und Mieter von VIVAWEST das Haus in der Schüngelbergstraße 97 als Treffpunkt der Kulturen und Generationen. Praktisch ist es so auch für neu zugezogene Mieter, die hier schnell Anschluss und Unterstützung finden. „Ein guter Grund für die Vivawest Stiftung, hier den Förderverein Schüngelberg e.V. mit einer jährlichen Zuwendung von 15.000 Euro zu unterstützen“, meint Uwe Goemann, Geschäftsführer der Stiftung. So werden nicht nur die Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung gestellt, sondern es können auch vielfältige Angebote im Rahmen der Kinder-, Jugend- und Stadtteilarbeit realisiert werden. Breites Angebot für alle „Das Nachbarschaftshaus ist fest etabliert, wir können hier dank der Unterstützung von VIVAWEST einiges bieten“, freut sich Stefanie Kessel, die sich wie ihr Schwiegervater Siggi Kessel mit Begeisterung im 2005 gegründeten Förderverein engagiert. „Aktuell gibt es immer montags unseren Kinderkochkurs, natürlich kostenlos. Dienstags bieten wir einen Nähkurs an. Und mittwochs gibt es eine Tanzgruppe für Frauen. Mal Zumba, mal Aerobic. Ganz wie es gerade passt und die Fitness es zulässt.“ Zudem werden gemeinsam mit den Nachbarn im Quartier regelmäßig Feste gefeiert, etwa Osterfeste, Sommerfeste und Nikolausfeiern. Die Räumlichkeiten können auch für private Feierlichkeiten wie z.B. Geburtstage gemietet werden, „Das kommt sehr gut an, wir sind jede Woche gut belegt. Für diese Gelegenheiten verfügt das Nachbarschaftshaus über einen eigenen Festsaal – ein neu angebautes großes Glashaus, das für Familienfeiern sehr begehrt ist“, erzählt Stefanie Kessel. Beliebt sind vor allem auch die Ferienfreizeiten, die hier für die Kinder angeboten werden. „Neben den regelmäßig stattfindenden Kursen organisieren wir in Kooperation mit VIVAWEST diese speziellen Betreuungsangebote für die Ferienzeit. In diesem Rahmen stellen wir ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Aktivitäten und Ausflügen auf die Beine“, sagt Stefanie Kessel. Neue Plätze zum Spielen Im Nachbarschaftshaus werden einige Räume auch von einem städtischen Kindergarten genutzt, der hier eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren anbietet. Dieses Angebot wird von den VIVAWEST-Mietern gerne angenommen. Praktisch ist da die letzte Neuerung im Quartier: der Spielplatz mit Schaukel, Rutsche, Wippe und Karussell. „Wir freuen uns sehr über die neue Spielfläche. Hier wurden alle Geräte neu angeschafft und der Spielplatz wurde um einen Kletterturm und Spielgeräte für die größeren Kinder erweitert, damit hier nicht nur die ganz Kleinen auf ihre Kosten kommen“, so Stefanie Kessel. „Beim Spielplatz sind wir wirklich auf einem guten Weg – jetzt haben alle Kinder aus dem Quartier die Möglichkeit, die Spielgeräte zu nutzen, nicht nur der Kindergarten mit der U3-Betreuung“, bestätigt Uwe Goemann von der Vivawest Stiftung. Und noch ein neues Projekt wurde aktuell in Angriff genommen: die Sanierung des arg in die Jahre gekommenen Bolzplatzes. Der wurde einst am Rande der Siedlung angelegt, damit die Kids sich hier beim Fußballspielen austoben können. Dazu Uwe Goemann: „Wir erneuern den Bolzplatz in Kooperation mit dem FC Schalke 04 und der RAG-Stiftung, denn so war er nicht mehr nutzbar.“ Bereits Ende Oktober sollen die Bauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein. „All die tollen Aktivitäten hier, vor allem das Nachbarschaftshaus, wären ohne das familiäre Zusammenwirken vor Ort wie etwa durch den Förderverein unter der Leitung der Familie Kessel so nicht realisierbar“, resümiert Uwe Goemann. „Und das Quartier wäre nicht so lebenswert wie es heute ist.“
Seit 10 Jahren bündelt die gemeinnützige <link internal-link>Vivawest Stiftung das gesellschaftliche Engagement von VIVAWEST. Mit der Unterstützung einer Vielzahl sozialer und kultureller Aktivitäten zur Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, Projekten und Initiativen aus der Jugendarbeit und Integrationsförderung steht die Vivawest Stiftung für das VIVAWEST-Motto „Wohnen, wo das Herz schlägt.“. Im Jubiläumsjahr stellen wir in einer Serie bis zum Jahresende einige Projekte und Aktivitäten vor, die von der Stiftung unterstützt, gefördert und initiiert werden.