„Für uns ist das hier wie ein Sechser im Lotto“, sagt Dorothea Hennig, als sie aus dem Aufzug tritt und direkt zwischen Drogerie- und Supermarkt steht. Seit Juli 2019 wohnt sie mit Ehemann Rüdiger in einer Penthousewohnung in den Cranachhöfen in Essen-Holsterhausen. Der stimmt ihr zu: „Einkaufsmöglichkeiten im Gebäudekomplex, das Uni-Klinikum, Ärzte, Haltestellen für Bus und Bahn – alles um die Ecke. Ein unschlagbarer Standort.“ Vorher wohnte das Paar in einer Eigentumswohnung in Dortmund- Kirchlinde, wirklich wohl fühlten sie sich dort aber nie. Hinzu kam, dass der Weg zur Tochter und den beiden Enkelkindern nach Essen- Rüttenscheid weit war. „Wir haben sie öfter von der Schule abgeholt und auf sie aufgepasst. Das war von Dortmund schon weit. Von den Baustellen und Staus ganz zu schweigen“, sagt Hennig. Als der heute 72-Jährige die Enkel eines Tages abholte, sah er ein Schild, das vor einer riesigen Baugrube für ein neues Quartier warb: die Cranachhöfe. „Wir haben uns gleich am nächsten Tag Unterlagen besorgt und uns beworben.“
Vorbildliche Bauten in Holsterhausen
Der Andrang war enorm: 700 Interessenten gab es für die insgesamt 71 Wohnungen, die zwischen 41 und 123 Quadratmetern groß sind und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen: Familien, Paare, Singles und Senioren. 42 der Wohnungen wurden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Unlängst erhielt das Quartier von der Architektenkammer NRW die Auszeichnung „Vorbildliche Bauten NRW 2020“. Die Jury sieht in dem Projekt mit den verschiedenen Wohnformen „ein überzeugendes Beispiel für eine nutzungsgemischte innerstädtische Bebauung, die als Vorbild für eine neue städtebauliche Normalität dienen kann“. Auch architektonisch hebt sich die „neue Mitte“ des Stadtteils von ihrer Umgebung ab. „Das Gebäude ist absolut gelungen“, sagt Dorothea Hennig, als sie auf dem Holsterhauser Platz steht – ein lebendiger Treffpunkt mit direkter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. In ein paar Minuten sei man mit der Bahn in der Innenstadt: „Das Auto lassen wir fast immer in der Tiefgarage stehen“, sagt ihr Mann bei einem kleinen Spaziergang durch das Quartier.
Ein kleiner Kosmos mitten in der Großstadt
Noch so ein Pluspunkt: „Egal, ob Schnee, Glatteis oder Regen, wir können mit dem Einkaufswagen vom Supermarkt durch die Tiefgarage direkt in unsere Wohnung fahren. Das ist einmalig.“ Ein eigener kleiner Kosmos mitten in der Großstadt. Zwar hätten sie sich von vorher etwa 100 auf jetzt 66 Quadratmeter verkleinert, doch das biete auch Vorteile, findet die 73-Jährige: „Manchmal muss man eben auch einen Schnitt machen, sich von dem ganzen Krempel trennen.“ So reduziert lebe es sich gut. Die beiden sind schon oft umgezogen: „Wenn uns was störte, waren wir immer schnell wieder weg. Da sind wir hemmungslos“, sagt Rüdiger Hennig und lacht. Hier wollen sie aber bleiben, da sind sie sich sicher: „Gerade in unserem Alter ist das hier optimal.“
Glück mit den Nachbarn
Eine integrierte fünfzügige Kindertagesstätte und mehrere direkt umliegende Schulen machen die Cranachhöfe auch für Familien attraktiv. Die Enkel der Hennigs gehen in die Gesamtschule schräg gegenüber. „So sehen wir uns öfter, das ist schön. Auch wenn es momentan durch Corona leider nur begrenzt möglich ist.“ Dass sie von so vielen Kindern und Jugendlichen umgeben sind, freut sie, das halte schließlich jung. „Und mit den Nachbarn haben wir auch Glück“, sagt Dorothea Hennig. Sehr nette Leute seien das.
Großzügige Dachterrasse
Den grünen Innenhof hat das Paar bisher noch nicht so oft genutzt, heute spazieren sie über den Spielplatz, auf den sie sonst von ihrer Wohnung aus schauen. Hennig zeigt auf ihre großzügige Dachterrasse. „Da oben sitzen wir vor allem im Sommer oft. Mittags mit dem Sonnenschirm, abends auch mal mit einem Gläschen Wein. Da ist der Innenhof auch wunderschön beleuchtet.“ Warum sie ihn meist nur von oben genießen? „In zehn Fußminuten sind wir am Grugapark.“ Ein naheliegender Grund.
Die Cranachhöfe
Der Immobilienkomplex Cranachhöfe entstand in den Jahren 2016 bis 2019 auf dem ehemaligen Gelände des Berufskollegs in Essen-Holsterhausen. Hier baute die Allbau GmbH nach Plänen des Architekturbüros Nattler an der Cranachstraße insgesamt 29 Stadtwohnungen (56 bis 123 Quadratmeter). An der Rubensstraße wurde das Angebot durch 42 öffentlich geförderte Wohnungen (41 bis 76 Quadratmeter) ergänzt – allesamt barrierefrei. Sie bieten hohen Wohnkomfort sowohl für Singles als auch für Familien und Senioren und vermitteln ein großzügiges Raumgefühl. Aufzüge fahren von der Tiefgarage bis in jede Etage. Im Sommer 2020 übernahm VIVAWEST den Immobilienkomplex, der unter anderem eine fünfzügige Kindertagesstätte, einen Super- und einen Drogeriemarkt sowie 3.824 Quadratmeter Bürofläche beinhaltet.