Neue Wege gehen
Im Jahr 2017 stand der Fußballverein aufgrund von Nachwuchssorgen und Mitgliederschwund kurz vor dem Aus. Um dem Club zu helfen, überdachten Uwe und Ralf Plincner die Vereinsstruktur. Sie kamen zu dem Entschluss, den Verein mit einem neuen Konzept wieder nach vorne zu bringen: Integrationshilfe. „Sport und Integrationshilfe ist für viele auf dem ersten Blick ein Gegensatz. Doch die Erfahrung zeigt, dass Sport Menschen miteinander verbindet“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Fußballclubs Uwe Plincner. Vor vier Jahren haben die zwei Brüder dann ihr Herzensprojekt „Am Ball bleiben“ ins Leben gerufen. Der Verein stellte den Kontakt zu verschiedenen Flüchtlingsunterkünften her und lud zu einem offenen Training für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein. Der Zuspruch war enorm und überwältigend: Über 80 Flüchtlinge erschienen zu dem Training. Trotz verschiedener Sprachen, Kulturen und Religionen hat die jungen Männer eines verbunden: Fußball. Auf dem Fußballplatz zählte vor allem Toleranz, Respekt und Teamgeist. Doch es machte sich schnell bemerkbar, dass Sport allein nicht ausreicht, um Geflüchtete in Deutschland vollständig zu integrieren. Mit dem Projekt „Am Ball bleiben“ wurden daher nicht nur sportliche Aspekte verfolgt, sondern auch soziale. Mit Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlern erhalten die Flüchtlinge viele Unterstützungen, wie zum Beispiel die Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Außerdem hilft das Projekt bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen sowie nach einer Wohnung. „Uns ist wichtig, dass wir den sportlichen und sozialen Aspekt nie getrennt betrachten. Wir möchten, dass sich jeder bei uns wohlfühlt und keiner auf der Strecke bleibt und haben uns zum Ziel gesetzt, die Sportler nicht nur in unseren Verein, sondern auch in unsere Gesellschaft zu integrieren“, berichtet Ralf Plincner.
Gutes Netzwerk auch in schwierigen Zeiten
Im Laufe der Jahre kann der Fußballverein auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurückgreifen und erhält zahlreiche Unterstützungen von verschiedenen Behörden und Flüchtlingshilfen. So auch von VIVAWEST. Bereits im letzten Jahr haben sich die Brüder Plincner mit einem emotionalen Brief an Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest Stiftung, gewandt. Mehrere Flüchtlinge konnten so bereits ein neues Zuhause in verschiedenen Vivawest-Quartieren finden. Doch das allein reicht nicht: Der Club Viktoria Wehofen finanziert sich aus Spenden. Alle Geflüchteten und sozialen schwächeren Menschen dürfen beitragsfrei auf der Anlage in Dinslaken spielen. Während der Corona-Pandemie wurde die finanzielle Belastung immer größer: Unvorhersehbare Kosten für die Bereitstellung von Alltagsmasken, Desinfektionsmitteln und die gründliche Reinigung der Umkleideräume waren schwer für den Verein zu tragen. Außerdem musste der Club von der Gruppenbetreuung auf Einzelbetreuung umstellen. Fahrgemeinschaften zum Training, zu Sprachkursen oder Behörden waren nicht mehr möglich, was den Zeitaufwand für die Ehrenamtlichen erheblich erhöht hat. Ein weiteres Mal wendeten sich Ralf und Uwe Plincner an Uwe Goemann. Die Vivawest Stiftung kam dem erneuten Hilferuf des Vereins nach und überreichte ihm im vergangenen Jahr 2000 Euro aus ihrem Corona-Hilfe-Budget.
VIVAWEST unterstützt Fußballverein
„Wir sind VIVAWEST sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung. So ist es uns möglich, auch während der Pandemie für unsere Schützlinge und deren Familien da zu sein. Vieles läuft derzeit nur über das Handy, dennoch sind wir froh, dass wir niemanden ablehnen müssen, der unsere Hilfe braucht“, erklärt der Fußballtrainer Ralf Plincner. Auch Uwe Goemann zeigt sich von dem Einsatz der Brüder begeistert: „So viel Herzblut und Engagement muss unterstützt werden. Obwohl derzeit auf dem Fußballplatz nicht trainiert werden darf, gibt es auf dem Fußballplatz keinen Stillstand. Derzeit finden hier große Umbaumaßnahmen statt, um den Spielern künftig noch bessere Trainingsmöglichkeiten bieten zu können. Ich freue mich, dass wir den Verein auch in diesem Jahr mit weiteren 2000 Euro unterstützen“. Die Corona-Pandemie hat den Verein vor eine große Hürde gestellt. Die Brüder Plincner bleiben jedoch stets positiv: „Der Name unseres Projekts könnte zu keiner Zeit passender sein, als zur Zeit der Pandemie. Es ist Durchhaltungsvermögen gefragt. Aufgeben gibt es nicht. Wir bleiben am Ball und lassen keines unserer Vereinsmitglieder zurück. Man bekommt so viel von seinen Schützlingen zurück, da lohnt sich die ganze Arbeit allemal. Ich bin stolz auf die Erfolge, die wir bereits erzielt haben und auf alles weitere was kommen wird. Wir bedanken uns herzlich bei der Vivawest Stiftung für die Unterstützung und wünschen allen viel Gesundheit“, resümiert Ralf Plincner.